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Was ist die Hebelwirkung oder der Rückfederungseffekt?

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Am Ende eines Bremswegs federt das Fahrzeug oftmals beim Rückschwingen der Federung zurück. Das kann als „Hebelwirkung“ oder „Rückfedern“ bezeichnet werden.
 

Das Durchführen von Bremstests bei hohen Fahrzeugen mit großem Federweg kann zu einem Überschwingen der Geschwindigkeitsdaten führen, da die Messungen oben auf dem hohen Dach an der Position der GPS-Antenne vorgenommen werden. Bei Einsatz der Bremsung entsteht eine größere Änderung der Geschwindigkeitsrate am Dach als am Fahrzeugschwerpunkt (COG).

In diesem Beispiel beträgt der in der Grafik dargestellte Bremsweg einschließlich des gemessenen Überschwingens der Geschwindigkeitsdaten 25,23 m. Nach Entfernen des Überschwingens beträgt der Bremsweg 25,15 m.
 

VBOX arbeitet mit einem Schwellwert von 0,8 km/h zur Messung von Bremswegen, was derartige Fälle zu 99 % unterbindet.
 

Anmerkung: In dem Beispiel links beträgt die Mindestgeschwindigkeit vor dem Rückfedern 0,69 km/h, was unter dem Schwellwert von 0,8 km/h liegt und somit hierdurch unterbunden wurde.

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Die Integration der Daten der IMU04 in eine entsprechend aktualisierte  VBOX 3i kann verwendet werden, um dem Hebeleffekt entgegenzuwirken, indem die IMU am Fahrzeugschwerpunkt angebracht wird, wodurch der Nickwinkel des Fahrzeugs beim Bremsen gemessen wird. Diese Daten bieten in Kombination mit denen des GPS einen Ausgleich für das Überschwingen und ermöglichen eine konsistente Bremswegmessung.
 

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Die unten dargestellten Kurven zeigen, wie Punkt A sich weiter bewegt hat als Punkt B:
 

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In diesem Beispiel eines sehr dynamischen Bremswegs schwingt die blaue Kurve (GPS-Geschwindigkeit) zu Beginn der Bremseinwirkung über und weist dann im weiteren Verlauf der Verlangsamung eine gedämpfte Schwingung auf. Die durch die IMU korrigierten Daten (rote Kurve) geben die Bremsung korrekt vom Fahrzeugschwerpunkt aus wieder.


Der Ausgleich der Hebelwirkung hilft Testingenieuren nicht nur bei Bremswegmessungen, sondern auch bei der Durchführung anderer hochdynamischer Fahrmanöver. Bei Messungen des Schräglaufwinkels können die Geschwindigkeitsdaten überschwingen, wenn die Antenne bei der Kurvenfahrt einen größeren Bogen beschreibt als der Fahrzeugschwerpunkt. Messverfahren wie z. B. für Spurwechselmanöver können daher von der IMU-Integration und dem Ausgleich der Hebelwirkung profitieren.
 

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Orange = von der IMU gemessener Nickwinkel, Blau = GPS-Geschwindigkeit, Rot = IMU-korrigierte GPS-Geschwindigkeit
Die Kurven zwischen der grünen und roten senkrechten Linie sind von einem Auto, das über eine Bodenschwelle fährt. Beachten Sie, wie die GPS-Geschwindigkeit abweicht, während sich das Fahrzeugdach beim Überfahren der Schwelle unabhängig vom Fahrzeugschwerpunkt bewegt. Die IMS-integrierte Geschwindigkeit gibt die korrekte Geschwindigkeit des Fahrzeugs wieder.
 

Siehe auch

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